Aktualisiert am 05.05.2020
1. Einführung

Programmieren lernen: welche Sprache ist die richtige?

Du willst Programmieren lernen und fragst dich, wie du das am Besten anstellst? Damit ist der erste Schritt getan; dieses Kapitel gibt dir eine erste Orientierung, welche die richtige Sprache für dich sein könnte. Und auch danach gibt's reichlich Hilfe auf dem Weg zum Programmier-Profi – also bookmarke dieses Handbuch auf jeden Fall, wenn du nicht alles auf einmal lesen möchtest.

Welche Programmmiersprache soll ich lernen?

Je nachdem, wen Du fragst, fällt die Antwort wahrscheinlich komplett unterschiedlich aus: manche Programmierer sehen Ihre bevorzugte Sprache mit einem religiösen Eifer als die einzig wahre an, andere wieder lernen 20 verschiedene und haben die richtige immer noch nicht gefunden und fangen irgendwann an, eine eigene zu schreiben. Und dazwischen gibt's wohl jeden Grauton, den Du dir vorstellen kann.

Zuerst einmal: es gibt nicht den richtigen oder falschen Weg, Programmieren zu lernen. Viele Wege führen nach Rom – und selbst wenn du dich zunächst für einen Weg entscheidest, der nicht der richtige für dich ist, dann ist das kein Problem: dann änderst du deinen Weg eben.

Software-Entwicklung ist wie eine Sprache, in der es viele Dialekte gibt: je mehr Erfahrung du sammelst, desto besser wirst du im Programmieren, egal in welcher Sprache oder welcher Technologie.

Genau aus diesem Grund ist es relativ egal wo du anfängst: ich halte es sogar für sehr sinnvoll, verschiedene Technologien auszuprobieren um ein Gespür dafür zu bekommen, was dir am Besten gefällt. Keine Zeile Code die du schreibst, ist verschwendete Zeit: du lernst mit jedem Buchstaben, den du aus der Tastatur kitzelst.

Programmieren an sich zu lernen ist ein bisschen wie eine Sprache lernen; aber nachdem Du eine mehr oder weniger beherrscht, fängst Du bei anderen Programmiersprachen nicht wieder von vorne an: die Schreibweise ist etwas ungewohnt, manche Wörter kommen Dir unbekannt vor, aber Du verstehst auf Anhieb fast alles, was Du liest.

In jedem Fall kannst Du nichts falsch machen: egal welche Sprache du lernst, Du lernst vor allem, logisch zu denken und mit cleverem Code Probleme zu lösen. Und diese Fähigkeiten lassen sich am Ende nicht nur in anderen Programmiersprachen wiederverwenden, sondern helfen vielleicht sogar noch im Leben abseits des Computers.

Natürlich kann es sinnvoll sein, sich gleich in die richtige Richtung zu bewegen, deswegen an dieser Stelle mal eine kleine Übersicht, für welche Bereiche welche Programmiersprachen Sinn machen:

  • Web-Entwicklung: JavaScript oder Python (mit HTML und CSS)
  • Desktop-Anwendungen: C++, Java
  • Mobile Apps: Java für Android, Swift für iOS oder C++ für alle Plattformen
  • Data Science: Python
  • Internet of Things: Python, C++, JavaScript

Meine Empfehlung: JavaScript als gefragter Allrounder

An dieser Stelle komme ich nicht umhin, etwas Werbung für meine Lieblings-Programmiersprache zu machen: JavaScript kommt eigentlich aus dem Web, hat sich aber in den letzten Jahren so entwickelt, dass sich mit ihr alle Bereiche abdecken lassen: abgesehen vom Web, in dem JavaScript ohnehin dominiert, lassen sich auch Desktop- oder mobile Apps damit hervorragend umsetzen – und das auch noch mit demselben Code für alle Plattformen, egal ob Windows, Mac, Linux, Android, iOS und mehr.

Wenn du unentschlossen bist, dann ist JavaScript sicher eine gute Wahl: nicht nur, weil du damit einen sehr breiten Bereich an Möglichkeiten abdeckst: auch deine Karriere-Chancen sind damit absolut top, JavaScript-Entwickler sind sehr gefragt, eben weil man sie so vielseitig einsetzen kann.

Wenn für dich vollkommen klar ist, in welchen Bereich du gehen möchtest, darfst du natürlich gerne direkt mit der Programmiersprache oder der Technologie anfangen, mit der du am Ende sowieso arbeiten willst. Du musst nicht alle Programmiersprachen ausprobiert haben um ein guter Programmierer zu sein.

Ein guter Programmierer wirst du mit Erfahrung, und je mehr du davon ansammelst, desto besser. Egal wie, egal in welcher Sprache, egal in welchen Projekten. Deine Neugierde wird dich ohnehin früh in die eine oder andere Richtung tragen, insofern ist es ganz egal wo du anfängst, Hauptsache, du fängst an.

Ein kleiner Ausflug in die Praxis gefällig?

Ich würde auf jeden Fall empfehlen, so schnell wie möglich mit einem möglichst einfachen Projekt anzufangen und so ein Gespür für verschiedene Technologien und das Programmieren an sich zu bekommen.

Zum Beispiel könntest du einen Taschenrechner bauen; das kriegst du in allen Programmiersprachen schnell hin, zum Überblick habe ich hier mal ein paar Tutorials für die wichtigsten Sprachen aufgelistet. Insbesondere, wenn du noch unentschlossen bist, welche Sprache es am Ende werden soll, macht ein bisschen umgucken oder antesten durchaus Sinn.

Aber keine Sorge, du musst hier auch nicht sofort im Detail einsteigen; ich werde nach der Einführung am Ende des Abschnitts "2. Lernen lernen" einen Überblick über die besten Adressen geben, wo du tatsächlich das Programmieren lernst, die Auflistung hier dient eher der Orientierung, welche Sprache für dich die richtige sein könnte.

Nächstes Kapitel:
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